Hinter den Fassaden - Menschlichkeit entdecken
- Obdachlose sind selbst schuld auf der Straße gelandet zu sein.
→ es gibt Gruppen, die sind gefährdeter
→ es kann beinahe Jeden aus jeder Schicht und mit jeder Herkunft passieren
→ Wer definiert Schuld? Die meisten Menschen, mit Lebensmittelpunkt Straße sagten vorher über sich: Das könnte mir nie passieren.
- Obdachlose sind Opfer
→ Obdachlose erfahren Gewalt, sie werden zusammengeschlagen, auf sie wird uriniert, sie werden angezündet
→ Obdachlose sind sicher auf mehreren Ebenen gewalterfahren, aber sie sind keine Opfer sondern Überlebende
→ Obdachlose sind alles andere als faul, sie sind 24/7/365 auf Achse, ohne Urlaub, ohne Krankschreibung im Bett kurieren.
- Überlebensstrategien für Frauen
→ Frauen sind besonders gefährdet und haben eigen Rückzugspunkte
→ viele Frauen gehen in toxische, gewaltvolle Beziehungen, um von der Straße wegzukommen
- Unterschied Obdachlosigkeit zu Wohnungslosigkeit Obdachlosigkeit ist nur ein kleiner Teil von Wohnungslosen
→ 2023 waren 372.000 Personen wegen Wohnungslosigkeit institutionell untergebracht
→ 2024 sind es 439.500, das ist ein Anstieg der Wohnungslosigkeit um 18% -> Einer von 200 Menschen in Deutschland hat keine Wohnung.
→ Doch wie hoch ist die Dunkelziffer von Personen, die bei Verwandten oder Freunden unterkommen? Die Mietpreise explodieren, viele Frauen bleiben in toxischen Beziehungen, weil auch die Frauenhäuser voll sind und oft sind sie finanziell abhängig vom Mann oder finden einfach keine Wohnung
Janita-Marja Juvonen, die in den offiziellen Papieren schlicht als Janita geführt wird, ist eine Frau mit vielen Namen und noch mehr Lebenserfahrungen. Geboren als Janita-Marja, wurde sie von ihren Adoptiveltern in Stefanie umbenannt und trug auf den Straßen den Spitznamen JJ. Trotz der vielen Identitäten und Herausforderungen in ihrem Leben, bleibt eines konstant: Sie ist und bleibt Janita-Marja Juvonen. Mit 45 Jahren hat sie mehr erlebt als die meisten Menschen in einem ganzen Leben. Es war keineswegs sicher, dass sie dieses Alter erreichen würde, nachdem sie 14 Jahre lang mit schwerer Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit zu kämpfen hatte. Diese Jahre haben nicht nur physische, sondern auch emotionale Narben hinterlassen, die sie zur Frührentnerin gemacht haben. Doch Ruhestand bedeutet für Janita-Marja Juvonen keineswegs Untätigkeit. Sie engagiert sich leidenschaftlich in der Aufklärungsarbeit rund um die Themen Obdachlosigkeit und Sucht. Besonders am Herzen liegen ihr Schulbesuche, wo sie ihre Erfahrungen mit einer breiten Altersgruppe teilt, von 7 bis 109 Jahren. Darüber hinaus bietet sie Stadtführungen in Essen an, die sich dem komplexen Thema der Obdachlosigkeit widmen. Dank der sozialen Medien hat sie eine Plattform gefunden, um ihre Botschaft weiter zu verbreiten. Sie bloggt regelmäßig über ihre Erfahrungen und möchte damit die oft unsichtbaren Aspekte von Obdachlosigkeit und Sucht beleuchten. Ihr Ziel ist es, der Obdachlosigkeit ein Gesicht zu geben und Sichtbarkeit für die Menschen im Schatten der Gesellschaft zu schaffen.