Autorenlogo von Agatha Huxley ist ein Schlüssel mit den Initialen als Bart und einer Triqueta als Schlüsselkopf.

Perspektivwechsel Obdachlosigkeit

Hinter den Fassaden - Menschlichkeit entdecken

  1. Obdachlose sind selbst schuld auf der Straße gelandet zu sein.
    → es gibt Gruppen, die sind gefährdeter
    → es kann beinahe Jeden aus jeder Schicht und mit jeder Herkunft passieren
    → Wer definiert Schuld? Die meisten Menschen, mit Lebensmittelpunkt Straße sagten vorher über sich: Das könnte mir nie passieren.
  1. Obdachlose sind Opfer
    → Obdachlose erfahren Gewalt, sie werden zusammengeschlagen, auf sie wird uriniert, sie werden angezündet
    → Obdachlose sind sicher auf mehreren Ebenen gewalterfahren, aber sie sind keine Opfer sondern Überlebende
    → Obdachlose sind alles andere als faul, sie sind 24/7/365 auf Achse, ohne Urlaub, ohne Krankschreibung im Bett kurieren.
  1. Überlebensstrategien für Frauen
    → Frauen sind besonders gefährdet und haben eigen Rückzugspunkte
    → viele Frauen gehen in toxische, gewaltvolle Beziehungen, um von der Straße wegzukommen
  1. Unterschied Obdachlosigkeit zu Wohnungslosigkeit Obdachlosigkeit ist nur ein kleiner Teil von Wohnungslosen
    → 2023 waren 372.000 Personen wegen Wohnungslosigkeit institutionell untergebracht
    → 2024 sind es 439.500, das ist ein Anstieg der Wohnungslosigkeit um 18% -> Einer von 200 Menschen in Deutschland hat keine Wohnung.
    → Doch wie hoch ist die Dunkelziffer von Personen, die bei Verwandten oder Freunden unterkommen? Die Mietpreise explodieren, viele Frauen bleiben in toxischen Beziehungen, weil auch die Frauenhäuser voll sind und oft sind sie finanziell abhängig vom Mann oder finden einfach keine Wohnung
Janita - Sozialaktivistin, Autorin und Expertin in eigener Sache. Sie war 14 Jahre schwer drogenabhängig und obdachlos
Buch von Janita-Marja Juvonen DIE ANDEREN: die harte Realität der Obdachlosigkeit

Janita-Marja Juvonen, die in den offiziellen Papieren schlicht als Janita geführt wird, ist eine Frau mit vielen Namen und noch mehr Lebenserfahrungen. Geboren als Janita-Marja, wurde sie von ihren Adoptiveltern in Stefanie umbenannt und trug auf den Straßen den Spitznamen JJ. Trotz der vielen Identitäten und Herausforderungen in ihrem Leben, bleibt eines konstant: Sie ist und bleibt Janita-Marja Juvonen. Mit 45 Jahren hat sie mehr erlebt als die meisten Menschen in einem ganzen Leben. Es war keineswegs sicher, dass sie dieses Alter erreichen würde, nachdem sie 14 Jahre lang mit schwerer Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit zu kämpfen hatte. Diese Jahre haben nicht nur physische, sondern auch emotionale Narben hinterlassen, die sie zur Frührentnerin gemacht haben. Doch Ruhestand bedeutet für Janita-Marja Juvonen keineswegs Untätigkeit. Sie engagiert sich leidenschaftlich in der Aufklärungsarbeit rund um die Themen Obdachlosigkeit und Sucht. Besonders am Herzen liegen ihr Schulbesuche, wo sie ihre Erfahrungen mit einer breiten Altersgruppe teilt, von 7 bis 109 Jahren. Darüber hinaus bietet sie Stadtführungen in Essen an, die sich dem komplexen Thema der Obdachlosigkeit widmen. Dank der sozialen Medien hat sie eine Plattform gefunden, um ihre Botschaft weiter zu verbreiten. Sie bloggt regelmäßig über ihre Erfahrungen und möchte damit die oft unsichtbaren Aspekte von Obdachlosigkeit und Sucht beleuchten. Ihr Ziel ist es, der Obdachlosigkeit ein Gesicht zu geben und Sichtbarkeit für die Menschen im Schatten der Gesellschaft zu schaffen.

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Als ich 9 war, kam die Wende. Ich komme aus einer Stadt, die war selbst für die DDR Hinterwelt. Bei uns kam alles etwas später an. Meine Lieblingsklassenlehrerin arbeitet mittlerweile in der Pommesbude, weil sie bei der Stasi war.
Während meine Klassenameradinnen stolz ihre ersten Brustansätze in floralen Bodies zeigen, verschwindet mein Body in übergroßen Totenkopf-Shirts.
In einer Erinnerung übe ich mit einer Klassenkameradin eine Choreographie zu Madonna „Like a Virgin“ ein, in einer anderen Erinnerung sitze ich mit einer anderen Kameradin auf einer Friedhofsbank und wir trinken Kellergeister, die wir zuvor im Laden gezockt haben.
Meine Erinnerungen bilden ein Kaleidoskop verschiedenster Kameradinnen, Cliquen, Klauen, Alkohol, Rauchen, schwänzen, in Gärten einsteigen. Die Liste ist lang, Konsequenzen rar.
Einmal wurden wir in der Hofpause beim Klauen von Zigaretten erwischt. Die Hofpause vor der Geschichts-Klassenarbeit. Polizei – Revier. Die Eltern meiner Klassenkameradin haben mich dann mitgenommen.
Konsequenzen? Wir haben die Klassenarbeit nachgeschrieben. Zur Verhandlung kam der Detektiv nicht, d.h. straffrei. Ich glaube wir hatten Hausverbot.
Ich weiß nicht mal, ob es meine Mum mitbekommen hat. Zur Verhandlung hat mich mein Bruder begleitet, er war damals schon 16. Ich habe ihn dafür zwei Ohrlöcher schießen lassen.
Es kann sehr schnell gehen, dass man abrutscht. Alles geht so schnell. Meine Pubertät ist wie Jahrmarkt in meinem Kopf. Viele Eltern bekommen es gar nicht mit.
Ich war nie Mitläufer. Ich war orientierungslos, gelangweilt, perspektivlos.
Aber kein Mitläufer. Einige Leute wurden mir zu derb, zu asozial. Alkohol, die Frauen wurden geschlagen. Eine Kneipe wurde überfallen – der Typ hat im Block darüber gewohnt, natürlich wurde er gefasst. Es gab viele Prügeleien. Übergriffe.
Ich fand meinen Weg zu einer Kinder- und Jugendfarm, wo Kiddies Hütten bauen konnten. Das beste was mir passieren konnte. Der erste Lichtblick, der mein Leben in geordnetere Bahnen lenkte.
Diese Einrichtung hat mein Leben gerettet. Und Mittel für diese Einrichtungen sind heute im großen Stil gestrichen.

Das ist heute eines meiner großen Anliegen.
Dem sozialen Engagement mehr Aufmerksamkeit und Glanz zu widmen.
Denn bei Streetworkern, Sozialarbeitern und beim gesamten Sozialwesen wird nur mit dem Rotstift hantiert.

Interessieren dich mehr Geschichten aus einer rebellischen Jugend?
Dann schau auf meinen Blog.
Oder schreibe mir eine Nachricht und ich schreibe im Blog mehr darüber.

ein Mädchen schaut ängstlich in die Kamera, ein Mann hält ihr den Mund zu

TW: Sexualisierte Gewalt

Meine erste einschneidende Erinnerung, da muss ich gerade erst in die Schule gekommen sein, wenn überhaupt. Ich war mit der Schwester des besten Freundes meines Bruders unterwegs.

Wir sind die Friedhofstraße entlanggelaufen. Am Zaun stand ein älterer Mann, mit seinem Ding in der Hand. Meine Begleiterin meinte, er schrubbt sich einen. Ich kannte den Ausdruck gar nicht. Ich habe mir bei der Angelegenheit auch nichts weitergedacht, als ich wieder zu Hause war.
Für meine Begleiterin war es wohl ein größeres Ding und sie erzählte es ihren Vater, der Polizist war. Und da fing das Drama an. Ich musste aufs Revier und Alben voll Straftäter durchgehen, ob ich den Mann wiedererkenne.
Mir war damals nicht einmal bewusst, dass all diese Männer Verbrechen begangen haben, ich habe auch niemanden erkannt.
Das Ende vom Lied war, das andere Mädchen zog ihre Aussage zurück und meinte, der Mann hätte wohl nur gepinkelt.
Mein Gefühl sagt mir, mir hätte man damals die Schuld gegeben, zu dramatisieren und so einen Aufriss zu machen. Aber ich kann mich nicht erinnern.

Ein paar Jahre später wurde es offensichtlicher. Im Plattenbau im Erdgeschoss wohnte ein älterer Herr, der klopfte immer an die Balkontür und holte sich einen runter.
Das schlimme daran, er hatte auch eine Frau. Und ein kleines Mädchen war auch öfter da.
Wir klingelten ein paar Mal bei ihm, um das Mädchen kennenzulernen, ob es ihm gut geht.
Aber nie öffnete Jemand.
Wir klingelten im Haus und erzählten es den Nachbarn. Aber niemand nahm uns ernst.
Irgendwann reagierten wir einfach nicht mehr auf das Klopfen.
Und heute frage ich mich, ob dieser Mann der gleiche war, wie aus dem Friedhof.
Aber noch eindringlicher sind die Gedanken, ist das Mädchen unbeschadet. Und hat es wirklich keiner der Nachbarn mitbekommen?

Mit etwas 12 Jahren bin ich auf meinen Klapprad nach Hause gefahren. Ich habe einen Jungen überholt. Es hatte keinen Grund, ich wollte ihn nicht foppen, ich war einfach schneller.
Er radelte mir dann hinterher. Als ich ins Haus ging, um mein Fahrrad in den Keller zu bringen, hielt er mir plötzlich die Tür auf. „Nett“, mehr dachte ich nicht.
Er folgte mir in den Keller, drängte mich in eine Ecke und fasste mir zwischen die Beine. <ich habe mich gewehrt, um mich geschlagen. Ich kann mich nicht erinnern, auch nur einen laut von mir gegeben zu haben. Ich konnte ihn wegstoßen, bin die Treppe hoch gerannt, habe bei uns geklingelt.
Er ist an mir vorbeigeschossen, auf sein Rad und weg war er.
Ich habe bei uns Sturm geklingelt, aber Niemand war da.
Ich habe mein Rad wieder hochgeholt und bin zu meinen Klassenkameradinnen gefahren.
Die haben mir nicht geglaubt.
Ich verstummte. Warum sollte ich lügen? Ich habe nie Geschichten erzählt, um mich wichtig zu machen. Warum sollte ich jetzt damit anfangen?
Ich vergaß den Vorfall relativ schnell. Es ist ja nichts passiert.

Es blieb nur das Gefühl, das uns nie jemand glaubt.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass jede Frau schon einmal sexualisierte Gewalt erfahren hat.
Viele Bagatellisieren Erinnerungen:
Es ist doch nichts passiert.
Mir glaubt niemand.
Das ist doch normal.
Und ich glaube, die meisten Frauen haben noch viel schlimmere Erfahrungen als ich.

Agatha Huxley mit 20 Jahren und Schildkröte in der Hand grinst in die Kamera.

In der 8. Klasse bin ich sitzen geblieben. Wir waren über 5 Mädchen, die sitzen geblieben sind. Bei mir war es mir klar. Aber darunter auch einige, die keineswegs frech waren und auch nicht dumm. Aber auch ein Jahr wiederholen ist keine Schande. Für mich war es eine Chance, neue Klasse, etwas mehr Vernunft.
Ich habe meinen ersten Freund gehabt. In meinen Cliquen wurden die Mädels rumgereicht und sowohl Mädchen als auch Jungen haben sich gegenseitig bewerten. Das war mir immer zuwider. Einige waren schon schwanger. Ich wollte keinen Typen, der schon etwas mit einer meiner Kameradinnen hatte.
Und dann habe ich Jemanden kennengelernt, der auch ein Bücherregal hatte. Ich war hin und weg. Wir kamen recht schnell zusammen. Und er hat mehr in mir gesehen, hat mich gefördert.
Durch das Hütten bauen habe ich meine Liebe zu Holz entdeckt und habe eine Lehre zur Tischlerin gemacht. Wunderschöner Beruf, nur konnte ich mir nicht vorstellen bis Ende 60 Fenster und Möbel zu schleppen. Er hat mich darauf gebracht, Fachabitur zu machen. Mir wurde immer vermittelt, wie dumm ich sei, aber nach der abgeschlossenen Ausbildung war das nur ein Jahr. Was hatte ich zu verlieren? Auch wenn meine Familie meinte, ich soll lieber arbeiten und Geld verdienen, das Fachabi schaffe ich sowieso nicht.
Ich habe es aber ohne große Schwierigkeiten geschafft.
Und nun? Ich war nicht darauf vorbereitet, zu studieren. Es war absurd. Aber irgendwie auch verlockend. Ich habe mich für ein Journalismus-Studium beworben, aber da hätte ich eine zweite Fremdsprache lernen müssen. Englisch war mir schon zu viel.
Ich wollte in Angewandte Kunst und Möbeldesignerin werden, und war bei einem 2 tägigen Eignungstest, die Professorinnen meinten, ich solle mich nächstes Jahr erneut bewerben und in der Zwischenzeit mein künstlerisches Talent ausbauen.
Und ich habe mich für Buch- und Verlagswesen beworben, weil ich Bücher liebte. Ich war bei der Bewerbung leicht betrunken und habe als Zweit-Studiums-Wunsch Wirtschaftsmathematik angegeben. Mathe hat mir immer Spaß gemacht. Für Buch- und Verlagswesen waren meine Zeugnisse zu schlecht.
Ja, entgegen den Erwartungen meiner Familie, bin ich heute Dipl. Mathematikerin (FH)
Ich habe das Studium auch nur aus Trotz durchgezogen und geschafft, mit dem Ansporn: Euch wird ich’s zeigen.
Es war die Hölle! Ich bin allein in eine fremde Stadt gezogen. Die meisten Kommilitonen kamen aus dem Gymnasium, Leistungskurs Mathe. Im ersten Semester kamen Formeln, von den hatte ich nie gehört, für die anderen waren das Fingerübungen. Die anderen kamen aus elitäreren Kreisen.
Ich war total überfordert. Ich habe keinen Anhang gefunden. Ich habe viel Wein getrunken. Irgendwann habe ich mich selbst verletzt, um mich zu spüren.
Es schmerzt noch heute, an die Zeit zurück zu denken. Aber so weh es tut, es war wie eine neue Geburt.
In der Zeit ist meine erste veröffentlichte Geschichte entstanden:
Januarnacht. In der Anthologie: Und niemand glaubt an mich?!

Das ist etwas, das mir am Herzen liegt.
Das ist etwas, das ich in diese Gesellschaft reinschreien möchte.

Glaubt an euch! Glaubt an eure Mitmenschen.
Viele haben einfach keine Perspektive, aggressives Verhalten ist meistens ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Statt mit Vorurteilen um sich zu werfen, schaut lieber hin, schaut hinter die Fassade. Dort sind oft wunderschöne Menschen, nur ihre Verletzungen machen sie hässlich.

Ich hatte das Glück, das Jemand mehr in mir gesehen hat. Und ich habe noch viele Menschen getroffen, die mehr in mir gesehen haben.

Heute bin ich erfolgreich selbstständig. Ich lebe mit Mann und Hund in einem eigenen Haus in der Idylle.

Und das können so viele andere, die von der Gesellschaft ausgestoßen sind.

Interessieren dich mehr Geschichten wie ich mir selbst zu einem erfolgreichen Leben verholfen habe?
Dann schau auf meinen Blog.
Oder schreibe mir eine Nachricht und ich schreibe im Blog mehr darüber.

Schreiben ist ein Akt der Selbstreflexion.
Ich erkläre mir die Gesellschaft über das Schreiben, ich tauche über meine Geschichten in neue Perspektiven ein.
Ich schreibe die Geschichten, die ich als Jugendliche gebraucht hätte.
Und ich möchte über das Schreiben die Gesellschaft ermutigen, hinzusehen statt wegzusehen.
Ich möchte gesellschaftlichen Underdogs eine Stimme geben, weil niemand ihnen zuhört, weil sie niemand wahrnimmt.
Ich möchte die Gesellschaft zu einem besseren Ort machen.
Ich möchte Menschen ermutigen, über sich hinaus zu wachsen.
Ich weiß wie schwer es ist, wenn man abgeschrieben ist.
Jeder Mensch hat ein würdevolles Leben verdient.
Und viele verlieren ihr Leben an ihren Schmerz, als an ihre Hoffnung.

Ich habe einen Traum, in dem ist jeder Mensch gleich.
Ich habe einen Traum, in dem darf jede Frau laut und wütend sein.
Ich habe einen Traum, in dem gefällt sich jede Frau, ohne Erwartungen anderer erfüllen zu müssen.
Ich habe einen Traum, in dem lebt jede Frau ohne Angst.
In meinem Traum gibt es keine Angst nicht zu genügen, keine Angst vor Übergriffen, keine Angst vor Gewalt.
In meinem Traum ist jede Frau frei. Frei in ihren Entscheidungen. Frei ihr Leben zu leben.
In meinem Traum kann eine Frau glücklich und vollständig sein, auch ohne Mann, auch ohne Kind.

Mein Traum wird schon viele Jahrhunderte geträumt.
Mein Traum ist für viele Frauen zum Albtraum geworden.
Das reale Leben vieler Frauen ist ein Albtraum.

Ich habe einen Traum, in dem ist jeder Mensch gleich.
Ich habe einen Traum, in dem gibt es kein Outing, weil jede Sexualität selbstverständlich ist.
In meinem Traum lächel ich und werde ganz still.
In meinem Traum bin ich glücklich, ein Teil dieser Gesellschaft zu sein.

Ich weiß, es ist nur ein Traum.
Ein Traum, den viele träumen.

Träumst du mit mir?
Dann schau auf meinen Blog.

Als ich zu Schulzeiten mal wieder aus der Klasse flog und zum Direktor musste, meinte er zu mir: Du hast einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, du weißt ihn nur nicht richtig einzusetzen.
Ich habe bis heute keine Ahnung was er damit meinte, war ihn die Inkompetenz dieser beiden Lehrer bewusst, bei denen ich keine 5 Minuten brauchte, um rauszufliegen?
Was auch immer, aber einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe ich. Dachte ich.
Was ist gerecht?
Dass es keine Ausbeutung gibt. Das jeder Mensch gleich ist und gleiche Chancen hat. Das Gewalttaten angemessen bestraft werden.
Wer Gerechtigkeit will, muss auch entsprechend gerecht handeln, sich selbst gegenüber, aber auch in der Erwartung der anderen.
Bin ich immer gerecht? – Naja, fast.
Mir gegenüber? – Niemand ist so hart gegenüber mir selbst, als ich.
In der Erwartung der anderen? – Mission impossible! Jeder Mensch hat seine eigene Realität, jeder Mensch hat andere Erwartungen.
Gerechtigkeit ist gar nicht von der Natur vorgesehen.
Es gilt das Gesetz des Stärkeren. Fressen oder gefressen werden.
Gerechtigkeit ist ein moralisches Konstrukt der Menschen, um Ordnung zu wahren. Um Verbrechen zu sühnen.

Dann stehe ich für:
– Authentizität
– Sinnhaftigkeit
– Ehrlichkeit

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